Herkunft & Lebensraum
Der indische Schlammspringer (Periophthalmus novemradiatus) stammt aus den Küstenregionen Südasiens, insbesondere aus Indien, Sri Lanka und Bangladesch. Sein bevorzugter Lebensraum sind Mangrovenwälder, Brackwasserzonen, schlammige Flussmündungen und Gezeitenzonen. Hier findet er ideale Bedingungen, um zwischen Wasser und Land zu leben.
Aussehen
Dieser aussergewöhnliche Fisch hat einen langgestreckten, schuppenbedeckten Körper, der meist grau-bräunlich gefärbt ist und mit kleinen, schimmernden Punkten übersät sein kann. Besonders auffällig sind seine weit oben auf dem Kopf sitzenden, hervorstehenden Augen, die unabhängig voneinander bewegt werden können – eine perfekte Anpassung an das Leben ausserhalb des Wassers. Zudem besitzen Männchen eine auffälligere Rückenflosse, die sie zur Balz aufrichten.
Grösse
Periophthalmus novemradiatus zählt zu den kleineren Schlammspringer-Arten. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von etwa 6 bis 10 Zentimetern.
Lebenserwartung
In geeigneter Haltung oder unter natürlichen Bedingungen kann ein indischer Schlammspringer etwa 3 bis 5 Jahre alt werden. Faktoren wie Wasserqualität, Ernährung und Lebensraum spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Lebensweise
Der indische Schlammspringer ist tagaktiv und lebt halbaquatisch – das heisst, er verbringt einen Grossteil seiner Zeit ausserhalb des Wassers. Er kann dank seiner kräftigen Brustflossen "springen" und sich auf dem feuchten Schlamm fortbewegen. Zur Atmung nutzt er sowohl seine Kiemen als auch eine spezielle Hautatmung, solange die Haut feucht bleibt. Schlammspringer sind territorial und können gegenüber Artgenossen durchaus aggressiv sein.
Einzigartige Eigenschaften
- Amphibischer Lebensstil: Einer der wenigen Fische, die sich aktiv an Land bewegen können.
- Augen wie ein Chamäleon: Ihre Augen können sich unabhängig voneinander drehen – ein grosser Vorteil zur Orientierung und zur Beutejagd.
- Springen & Klettern: Trotz ihrer geringen Grösse können sie überraschend weit springen und sogar Wurzeln oder Steine erklimmen.
- Haut- und Schleimhautatmung:
Wie Amphibien kann der Schlammspringer auch über seine feuchte Haut und die Schleimhäute in Maul- und Rachenraum Sauerstoff aufnehmen.
Diese epidermale Atmung funktioniert aber nur, solange die Haut gut befeuchtet ist – deshalb ist der Schlammspringer auf feuchte Umgebung oder häufige Wasseraufenthalte angewiesen.
Haltung im Paludarium
Für die artgerechte Haltung des indischen Schlammspringers ist ein Paludarium – eine Kombination aus Aquarium und Terrarium – ideal. Dieses sollte sowohl einen Wasserbereich als auch ausreichend Landfläche mit feuchtem, schlammigem oder sandigem Untergrund bieten.
Einrichtung
Landanteil: Mindestens die Hälfte des Paludariums sollte aus trockengelegtem, leicht feuchtem Sand bestehen, auf dem die Tiere laufen und springen können. Feiner Aquariensand oder Lehm-Sand-Gemisch eignet sich gut.
Wasserteil: Flach und warm (24–28 °C), mit leichtem Brackwasser (Salzgehalt ca. 5–15 g/L), da die Tiere aus Brackwasserzonen stammen.
Verstecke & Klettermöglichkeiten: Wurzeln, Steine oder Mangrovenwurzeln bieten Schutz und Klettermöglichkeiten.
Pflanzen: Salzwasserverträgliche Pflanzen oder künstliche Alternativen können eingesetzt werden – wichtig ist eine robuste Einrichtung, da die Tiere graben.
Ebbe und Flut
Ein besonders naturnahes Paludarium bietet einen simulierten Ebbe- und Flutwechsel. Das kann mit Hilfe von Pumpen oder einer Zeitschaltuhr gesteuert werden:
Bei Flut füllt sich der Wasserbereich langsam und bietet Zugang zum Schwimmen.
Bei Ebbe sinkt der Wasserstand, und mehr Land wird begehbar.
Dies entspricht dem natürlichen Verhalten der Tiere und regt ihre Aktivität deutlich an.
Allgemeine Bedingungen
Beleuchtung: Tageslichtsimulation mit UV-Anteilen ist empfehlenswert.
Luftfeuchtigkeit: Hoch, idealerweise zwischen 70–90 %.
Abdeckung: Das Paludarium sollte gut abgedeckt sein, da Schlammspringer ausgezeichnete Kletterer sind und schnell entkommen können.
Erstellt mit ChatGPT - überarbeitet von Zoo Roco