Wie halte ich Kampffische richtig?

Man erkennt Kampffische an ihrer mystischen Farbpracht und mit dieser sind sie einfach wunderschön. Die unendliche Auswahl an Farbkombinationen beeindruckt die Fischfans und alle, die es noch werden möchten. Wie haltet man jedoch einen solch besonderen Fisch bei sich zu Hause? Lesen Sie dazu mehr im nachfolgenden Bericht.

Herkunft

Der Kampffisch oder bekannt, mit lateinischem Namen als Betta splendens stammt ursprünglich aus sauerstoffarmen Gewässern, in asiatischen Reisfeldern. Es handelt sich dabei um stehende, langsam fliessende Süssgewässer. Sein Lebensraum erstreckt sich von Vietnam über die malaiischen Inseln von Laos, Kambodscha, Thailand, Myanmar bis hinunter nach Bali in Indonesien.

Allgemeine Informationen

Das Alter der Kampffische beträgt im Durchschnitt 2 bis 3 Jahre. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Fische bis zu 5 Jahre alt werden können und die Grösse beläuft sich auf 6- 8 cm. Dieses Tier findet man in der Natur ursprünglich nur mit kurzen Flossen und seine Schuppen sind weniger farbig, eher schon Camouflage. Durch das Züchten wurden die Fische farbiger und es entstanden die fantastischen Muster, die wir heute kennen.

Zucht

Über Jahre hinweg züchtete man die Betta Splendens immer wie farbiger. Es existieren Zuchten, die das sogenannte “marbeln” anwenden und das bedeutet, die Fische können ihre Farbe immer wieder erweitern und neu verändern. Nicht bei allen Zuchtformen wird formiert und daher sieht man auch Tiere, die ihre Farbe ein Leben lang behalten. Ein Beispiel dafür ist die Farbe “Dragon”, denn bei diesem glänzen die Schuppen sogar metallisch. Es wurden auch an den Flossen Veränderungen vorgenommen und man unterscheidet grob in sogenannte Klein- und Grossflosser. Natürlich bestehen noch viele weitere Zuchtvarianten und dazu finden Sie unten ein paar Beispiele.

  • Delta: Schwanzflossen-Winkel unter 165 Grad.
  • Superdelta: Schwanzflossen-Winkel unter 180°
  • Halfmoon: halbmondförmige Flossen
  • Double Tail: doppelte Schwanzflosse
  • Plakat: Kurzflosser, Männchen und Weibchen sehen sich von der Flossenform sehr ähnlich

Haltung

Ein Betta Splendens benötigt kein grosses Aquarium, denn in der Natur beträgt sein natürlicher Lebensraum nur ein paar Zentimeter. Deswegen empfehlen wir ein Aquarium mit einem Volumen von etwa 30 Litern. Es ist angebracht, dass diese Fische immer alleine gehalten werden. Sobald man zwei von diesen Tieren im gleichen Aquarium hält, bekämpfen sie sich zu Tode. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt!

Kampffische sind Labyrinthatmer und daher schwimmen sie immer wieder an die Wasseroberfläche, um nach Luft zu schnappen. Deshalb darf ein Aquarium auch nicht zu hoch sein. Besonders bei Zuchtformen mit grossen Flossen genügt ein kleineres, flaches Nano-Aquarium, damit ist das Luftholen für sie viel weniger anstrengend.

Benötigt das Aquarium einen Deckel?

Definitives Ja! Kampffische springen in ihrer natürlichen Umgebung von Pfütze zu Pfütze und deshalb muss das Aquarium dicht verschlossen sein. Wie bereits vorhin erwähnt, atmen sie Luft ein und ohne Abdeckung kühlt diese direkt über der Wasseroberfläche meistens zu stark ab, sodass der Fisch sich möglicherweise erkältet. 

Wasserwerte für ein Kampffisch-Aquarium

Bei den Wasserwerten ist der Betta Splendens keineswegs heikel und sehr unkompliziert. Wir empfehlen einen ph-Wert von ca. 5-8 als ideal sowie weiches bis mittelhartes Wasser. Wenn man ein Aquarium neu einrichtet, sollte man darauf achten, dass der Nitritwert bis auf null fällt. Wie bei den meisten Fischen, muss das Aquarium zuerst zwei bis vier Wochen leer eingelaufen werden, damit die Filterbakterien beginnen zu arbeiten und Schadstoffe abbauen. Sobald sich alles im grünen Bereich befindet, kann man den neuen Kampffisch einsetzen.

Einrichtung

Das Aquarium sollte nicht allzu stark beleuchtet sein und es empfiehlt sich eine abgedunkelte Ecke zu kreieren. Dies erreicht man z.B. mit dem Einpflanzen von Wasserkelchen (Cryptocoryne). Das sind eher buschartige Pflanzen, in denen der Fisch die Möglichkeit hat, sich gut zu verstecken. Man kann auch noch zusätzlich Schwimmpflanzen hinzufügen wie z.B. Wasserlinsen, damit diese an gewissen Stellen das Licht dämmen.

Eine starke Strömung mag der Kampffisch weniger, da er aus Reisfeldern stammt. Seinen ursprünglichen Lebensraum findet man mehrheitlich in stehende Gewässern. Deshalb eignen sich Nano-Innenfilter hierfür perfekt, denn mit diesen kann man die Stärke der Strömung in jedem Aquarium perfekt und manuell regulieren.  

Wenn Sie einen Kampffisch in einem Becken halten möchten, müssen auf jeden Fall Pflanzen, Steine oder auch Wurzeln vorhanden sein, sodass er sein kleines Revier abgrenzen kann. Wir empfehlen als Bodengrund vorwiegend dunklere Kiese, die das Licht nicht reflektieren. Bei hellerem Kies wäre die Folge, dass sich der Fisch nur versteckt, weil ihn das Licht blendet. Zusätzlich sollte man ausschliesslich abgerundeten Kies verwenden, denn sonst könnte der Fisch seine schönen Flossen an den scharfen Kanten verletzen.

Die natürliche Umgebung des Tieres besteht aus einer verwachsenen, pflanzenreichen Vielfalt. Aus dem Grund sollte im Aquarium eine grosszügige Bepflanzung vorhanden sein, die auch bis zur Wasseroberfläche reicht. Da dieser Fisch auch schläft, empfehlen wir eine Anubis einzupflanzen, denn diese kann dem Tier als Schlafplatz dienen. Eine artenreiche Pflanzenlandschaft verbessert bei neu eingerichteten Aquarien die Wasserwerte zudem erheblich.

Sogar Dekorationen mögen manche Kampffische. Allerdings sollte man darauf achten, dass diese bei Höhleneingängen grosse Öffnungen aufweisen. Es wäre sonst möglich, dass die Fische mit ihren langen Flossen einmal daran hängen bleiben und die Wasseroberfläche nicht mehr erreichen. Das würde bedeuten, dass der Betta Splendens ertrinkt und daher muss man beim Einrichten sehr achtsam sein.


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