Salz im Aquarium; ein vielseitiger Helfer für gesunde Fische

Salz ist eines der ältesten Medikamente in der Aquaristik! Oftmals hilft eine Beigabe von Salz beim Aufkommen von Krankheiten, ohne dass man dann auf chemische Mittel zurückgreifen muss.

Salz ist nicht gleich Salz – es kann nicht einfach Speisesalz aus der Küche verwendet werden. Salz wie das Sanital, das Ekol von JBL, Ektopur von Sera sind spezielle Salze, die für die Aquaristik hergestellt wurden.

Salz


Es kann auch Meersalz verwendet werden, das für die Aufbereitung des Wassers für Meeresaquaristik verwendet wird.

Warum Salz ins Aquarium geben?

  1. Krankheitsvorbeugung und -behandlung: Salz kann helfen, bestimmte Krankheiten wie Ichthyophthirius multifiliis (Ich-Krankheit oder Weisspünktchenkrankheit) und andere parasitäre Infektionen zu verhindern oder zu behandeln. Es wirkt desinfizierend und fördert die Schleimhautbildung der Fische, was sie widerstandsfähiger gegen die Krankheiten macht.
    Es besteht kein Grund zur Sorge, dass Salz zu einem Verlust der Schleimhaut bei Fischen führen kann. Im Gegenteil, Salz stimuliert lediglich die Produktion von Schleim auf der Schleimhaut, was dazu beiträgt, dass die Fische einen intakten Schutzschild gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten entwickeln. Die Erneuerung des Schleims hilft dabei, schädliche Organismen zusammen mit dem bereits vorhandenen Schleim von der Haut und den Kiemen der Fische zu entfernen. Diese Wirkung ist für die Gesundheit der Fische und deren Atmungsfähigkeit von grosser Bedeutung.
  2. Stressreduktion bei Fischen: Die Zugabe von Salz kann Stress bei Fischen reduzieren, besonders nach dem Transport oder bei neuen Fischen, die gerade in das Aquarium eingesetzt wurden.
  3. Salz hilft, den osmotischen Druck zu regulieren, was den Fischen die Anpassung an die neue Umgebung erleichtert.
    Süsswasserfische haben in ihren Körperzellen einen höheren Salzgehalt als das umgebende Süsswasser. Deshalb dringt kontinuierlich Wasser in ihren Körper ein, insbesondere durch die Kiemen. Um eine Verdünnung ihrer Körperflüssigkeiten und ein Aufquellen der Zellen zu verhindern, haben diese Fische Mechanismen zur Entwässerung entwickelt. Einerseits eliminieren sie das überschüssige Wasser effizient über ihre Nieren, wobei ihr Urin nahezu reines Wasser ist. Andererseits absorbieren sie aktiv Salze durch die Kiemen, um den Salzgehalt in ihren Zellen stabil zu halten. Im Gegensatz dazu verlieren Meerwasserfische kontinuierlich Wasser durch ihre Haut und Kiemen aufgrund des höheren Salzgehalts im Meerwasser. Daher müssen sie regelmäßig Wasser trinken, um Austrocknung zu vermeiden.
  4. Lebendgebährende Zahnkarpfen fühlen sich mit etwas Salz im Wasser viel wohler
  5. Bei Fischen, die unter schlechten Wasserbedingungen gelitten haben, kann Salz die Kiemenfunktion unterstützen und ihnen helfen, effizienter zu atmen.

Wann sollten Sie Salz vermeiden?

Trotz der Vorteile ist Salz nicht für jedes Aquarium geeignet. Es gibt einige Situationen, in denen die Zugabe von Salz vermieden werden sollte:

  • Pflanzenaquarien: Viele Wasserpflanzen vertragen Salz schlecht und können bei zu hohen Konzentrationen Schaden nehmen.
  • Bestimmte Fischarten: Einige Süsswasserfische, besonders die aus weichem Wasser stammenden Arten wie Diskusfische und einige Welsarten, sind sehr empfindlich gegenüber Salzzugaben.
  • Dauerhafte Anwendung: Die kontinuierliche Zugabe von Salz im Aquariumwasser empfehlen wir nicht, da dies zu einer Belastung für einige Fische und Pflanzen führen kann. Salz sollte eher als vorübergehende Massnahme oder Behandlung eingesetzt werden.

Wie verwendet man Salz im Aquarium?

Wenn Sie sich entscheiden, Salz in Ihrem Aquarium zu verwenden, ist es wichtig, dies auf die richtige Weise zu tun:

  1. Richtige Dosierung: Die übliche Empfehlung liegt bei etwa 1 Teelöffel Salz pro 20 Liter Aquarienwasser zur Vorbeugung von Krankheiten. Bei einer Behandlung kann die Konzentration höher sein, jedoch sollte man sich immer an die spezifischen Anweisungen für die Behandlung bestimmter Krankheiten halten.
  2. Das Salz zuerst auflösen: Lösen Sie das Salz immer in einem separaten Behälter mit Aquarienwasser auf, bevor Sie es dem Aquarium hinzufügen. Dies stellt sicher, dass das Salz gleichmässig im Aquarium verteilt wird und vermeidet direkten Kontakt mit den Fischen.
  3. Beobachtung: Beobachten Sie Ihre Fische nach der Salzzugabe genau. Zeichen von Unbehagen oder Stress deuten darauf hin, dass das Salz möglicherweise nicht gut vertragen wird. Dann müssen Sie einen Wasserwechsel durchführen.

Beachten Sie, dass das Salz sich nicht abbaut. Wenn Sie immer neuen Salz ins Aquarium geben, ohne einen Wasserwechsel durchzuführen, haben Sie eines Tages eine Salzkonzentration, die die Fische nicht mehr vertragen.

Die Zugabe von Salz im Aquarium kann ein nützliches Mittel sein, um die Gesundheit Ihrer Fische zu fördern und bestimmte Krankheiten zu behandeln. Es ist jedoch wichtig, dies mit Bedacht und unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse Ihrer Fische und Pflanzen zu tun. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Salz für Ihr Aquarium geeignet ist, steht Ihnen das Fachpersonal vom Zoo Roco gerne zur Verfügung!


Autor: Therese Schumacher

Geschäftsführerin Zoo Roco / eidg. Dipl. Detailhandelskaufmann / Tierpflegerausweis / Erwachsenenbildnerin / Prüfungsexpertin im Zoofachhandel und Mastertrainerin / Autorin von Schulunterlagen/ Präsidentin Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz / Hobby Fotografie-Reisen.ch Zoo Roco Team:/ Thesi IST der Zoo Roco in menschlicher Gestalt. Seit über 30 Jahren führt sie erfolgreich dieses Fachgeschäft und tut dies mit einer so grossen Leidenschaft, dass es seinesgleichen sucht. Thesi ist unser Superhirn, weil sie über jede Bestellung und jeden Artikel genausten Bescheid weiss - es gibt selten eine Frage, für die Thesi nicht eine Antwort bereit hat - und falls ein solcher Fall vorliegt, zögert sie nicht, ihr riesiges Netzwerk anzuzapfen um an fundierte Antworten zu kommen. Egal also welches Anliegen Sie haben - mit Thesi sind Sie bei der richtigen Person.

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