Hamsterrad – ja oder nein?

zwerghamster

Frage:

Man liest immer wieder, dass das Hamsterrad schädlich für die Tiere ist und diese «süchtig» auf das Laufen im Rad macht.
Ist dies so?

J. Liechti

Antwort:

Besten Dank für diese Frage – diese wird uns im Geschäft auch oft gestellt.

Wir sind überzeugt, dass das Tier nicht süchtig wird, sondern das natürliche Verlangen nach Bewegung und Futtersuche mit dem Laufen im Rad abdeckt. Dies aber nur, wenn das Gehege auch gross genug ist (mindestens 100 × 50 cm – besser noch grösser) und das Gehege gut strukturiert eingerichtet wird.

Der Hamster rennt in der Natur jede Nacht bis sechs Kilometer, um sich seine Nahrung (oder einen Partner für die Paarung) zu suchen.
Diese Strecke kann er in keinem Gehege in der Gefangenschaft zurücklegen.

Wichtig ist dabei, dass das Hamsterrad gross genug ist.

Das heisst für Zwerghamster mindestens 20 cm und bei Goldhamster 30 cm im Durchmesser. So ist gewährleistet, dass der Rücken des Tieres beim Rennen gerade bleibt und sich keine Schäden an der Wirbelsäule bilden.

Wenn Sie den Hamster beobachten, sehen Sie nun an seinem Verhalten folgendes:

  1. der Hamster rennt im Rad
  2. er stoppt, kommt heraus und sucht unter anderem Futter
  3. rennt weiter
  4. stoppt und schaut sich um, ob es nun etwas Neues zum Hamstern gibt
  5. rennt weiter
  6. wieder ein Stopp – evtl. gibt es ja hier ein Weibchen, dass für eine Paarung bereit ist
  7. leider nein … – dann sofort wieder weiter …

Und so kann er seine benötigten Kilometer je Nacht laufen.

Richten Sie das Gehege interessant für die Hamster ein.
Verschiedene Einstreu, mehrere Etagen, viele Rückzugsorte – so hat der Hamster etwas zu erkunden.
Achten Sie aber bei der Höhe der verschiedenen Etagen, dass die Falltiefe nicht höher als 10 cm ist. Hamster haben kein Höhegefühl und lassen sich einfach fallen.
Sie können auch das Futter an verschiedenen Orten verstecken.
Oder jeweils am Abend, bevor der Hamster erwacht, etwas im Gehege verändern – z. B. auch etwas Laub einstreuen, ein neuer Ast hineinlegen, in einer Ecke Futterähren aufstellen – es gibt so viele Möglichkeiten!

So hat Ihr kleiner Freund ein erfülltes Hamsterleben!

Autor: Therese Schumacher

Geschäftsführerin Zoo Roco / eidg. dipl. Detailhandelskaufmann / Tierpflegerausweis / Erwachsenenbildnerin / Verantwortlich Ausbildung in der Zoofachbrache für die allgemeine Branchenkunde Region Bern, überbetriebliche Kurse Vögel, Nager und Kaninchen / Prüfungsexpertin im Zoofachhandel und Mastertrainerin / Präsidentin Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz

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